Der Iran ist auch unter der Bezeichnung Persien bekannt, die aber nicht offizieller Landesname und strenggenommen geografisch und historisch auch nicht korrekt ist: Denn Persien ist die Region im Südwesten des Landes, um Shiraz, in der ca. 700 v. Chr. Stämme zu siedeln begannen, die die Griechen als „Perser“ bezeichneten. Aus der Gegend „Persis“ wurde später im Arabischen „Fars“ und davon auch der Name der Landessprache, Farsi, abgeleitet.
Iran is also known as Persia, but this is neither an official name of the country nor actually correct in geographical and historical terms: Persia is an area in southwest Iran, around the modern city Shiraz, where tribes the Greeks called „Persians“ began to settle about 700BC. The region named „Persia“ became „Fars“ in Arabic and this is what the local language „Farsi“ got its name from.
Ozbaki Tepe: proto-elamisch.
Bis in die Neuzeit wurde der Name Persien für alle Regionen innerhalb der Einflusssphäre des persischen Großreiches unter den Königen Dareios und Xerxes verwendet, obwohl auf diesem Territorium auch viele andere Völker gesiedelt hatten; dieser Landesname spiegelt also eigentlich eine westliche, ursprünglich griechische Sichtweise wider, denn für die Griechen waren nur die Perser als Gegner gefährlich. Der Name wird also den verschiedenen Völkern und Kulturen, die in den vergangenen 5000 Jahren innerhalb der heutigen Landesgrenzen existierten, nicht gerecht. Deshalb führte der letzte Schah, Mohammed Reza Pahlavi, 1935 „Iran“ als offiziellen Landesnamen ein.
Even in modern era, the name Persia was used for the whole area originally under the rule of the Persian kings Dareios and Xerxes, despite the fact that many other tribes had lived on the same soil. So this label reflects a western, Greek point of view, because the Greeks only saw the Persians as a threat to them. But as the name Persia neglects all other peoples and societies that had existed in Iran within the past 5000 years, the last shah, Mohammed Reza Pahlavi, introduced „Iran“ as the official name for his country in 1935.
Qazvin Mosque.
Iran (altpers. Aryanam/ Eran) bedeutet „Land der Edlen“ oder „Land der Arier“. Die Selbstbezeichnung Arier geht auf Hirtennomaden zurück, die ab 3000 v. Chr. wohl aus Osteuropa nach Zentralasien, und von dort später in zwei Zweigen nach Indien (Indo-Arier) und in den Nordiran (Irano-Arier), einwanderten. Deshalb gibt es auch sprachliche Verbindungen zwischen Sanskrit und dem Altpersischen. In der Moderne war „arisch“ eigentlich eine sprachwissenschaftliche Bezeichnung für die indogermanischen bzw. indoiranischen Sprachen, die erst im Dritten Reich missinterpretiert und auf „Rassen“ übertragen wurde.
Iran (ancient Pers. Aryanam/ Eran) means „land of the Aryans“. The term was a self-description of nomadic tribes which came to central Asia in the 3rd millenium BC and then later moved on to India (Indo-Aryans) and northern Iran (Irano-Aryans). That is why there are linguistic connections between Sanskrit and Ancient Persian. In modern era, „Aryan“ as a linguistic term referred to the Indo-European, or Indo-Iranian, languages, but was misused in the Third Reich as a „racial“ term.
Tepe Nush-i Jan: medische Festung.
Ab dem 3. Jahrtausend v. Chr. siedelten im Westen des heutigen Iran (Regionen Khuzistan und Ilam) die Elamer, die mit den Stadtstaaten des westlich-benachbarten Mesopotamien in Kontakt und auch oft im Krieg standen, welche sich wiederum auch untereinander bekämpften. Eine Metropole der elamischen Hochkultur war Susa, aber auch andere Siedlungen in Lehmziegelbauweise haben sich erhalten. Im ersten Jahrtausend v. Chr. wanderten, wie bereits erwähnt, im Zuge größerer Völkerwanderungen verschiedene indo-germanische Stämme in das Gebiet des Iran ein; und während die Elamer 759 v. Chr. von den Assyrern vernichtet wurden, gründeten die nomadischen Meder nach der Niederlage der Assyrer gegen die Babylonier ein Reich im Nord-Westen Irans, mit der Hauptstadt Ekbatana (Hamadan). Sie wurden dann von den ebenfalls indo-germanischen Persern geschlagen. Alles ganz einfach, oder?
In the 3rd millenium BC, Elamites lived in the regions Khuzistan und Ilam in the West of present-day Iran. They had connections to and fights with the neighbouring Mesopotamian city states in the west, which were fighting amongst each other too. Susa was one of the most important Elamite cities, but also other mudbrick settlements have survived from this advanced civilisation. During the 1st millenium BC, as mentioned above, various indo-european tribes entered northern Iran. And whilst the Elamites were wiped-out by Assyrians in 759BC, the nomadic Medes established their own empire in north-west Iran with the capital Ekbatana (Hamadan), after the Assyrians had been defeated by Babylonians. The Medes, however, were then beaten by the likewise indo-european Persians. Easy, isn’t it?
Godin Tepe: elamisch, medisch.
Auch wenn manche der prähistorischen Siedlungshügel (Tepes/ Tells), für die wir mehrstündige Fahrten in Kauf nahmen, nicht sehr viel zu sehen boten, hat uns die Landschaft immer wieder entlohnt. Und was gibt es Schöneres für felderfahrene Archäologen, als in der Pampa erstmal einen Tee zu schlürfen?
Not all of the prehistoric hillside settlements (tepes/ tells) we visited were equally impressing, but the landscape always made up for it. And: There is nothing better for archaeologists than sipping tea in their natural habitat.
Ganj Darreh: neolithisch.
Unser archäologisches Programm wechselte sich ab mit Sehenswürdigkeiten islamischer Architektur, während wir parallel zur irakischen Grenze nach Süden fuhren. Raus aus Teheran, wurden die Touristen zunehmend weniger, und an den Blicken der Iraner merkten wir, dass Ausländer mancherorts eine echte Kuriosität sind. „How are you, where are you from?“, riefen uns Menschen von vorbeifahrenden Mofas aus in gebrochenem Englisch zu, und Mädchen zeigten kichernd auf unsere wohl seltsame Kleidung. „I love you“, sagte eine Teenagerin im zweiten Satz unserer Konversation zu mir – viel mehr gab ihr Englisch leider auch nicht her.
Our archaeological programme was combined with visits to beautiful Islamic sites while we were continuing to travel south along the border to Iraq. Once we had left Teheran, tourists became rarer, and we understood from the glances of the locals that foreigners are quite an attraction in some of the places we passed through. „How are you, where are you from?“ people shouted in broken English, driving past us on their motorbikes. Girls were laughing at our apparently strange clothing, and one teenage girl told me „I love you“. The conversation ended shortly afterwards as there was not much more she was able to say in English.
Takieh Mo’Aven ol-Molk in Kermanshah.
Eine etwas unangenehme Überraschung bot sich uns in Islamabad-i Gharb, einer Kleinstadt nur 200km von Baghdad entfernt. Das dortige archäologische Gelände stellte sich als örtlicher Drogentreff heraus: Auf dem Hügel über der Stadt lagen unzählige Spritzen herum, und wir wurden von einem Pulk neugieriger Halbstarker verfolgt, die sogar zweien unserer Gruppenmitglieder Drogen zum Kauf anboten. Alleine, und alleine als Frau, hätte ich mich vermutlich unwohl gefühlt, aber in unserer großen Gruppe war die Situation eher kurios. Die Nachbarschaft zu Aghanistan bringt dem Iran allerdings erhebliche Probleme mit illegalen Drogenimporten.
In Islamabad-i Gharb, a town just 200km from Baghdad, things got a bit weird. The archaeological area turned out to be the meeting point for drug junkies. At least there were syringes lying around on the hill, and we had a bunch of young men following us around, who even offered drugs to two people from our group. If I had been alone, I would have felt uncomfortable, but as we were in a bigger group, it was just a curious situation. Being neighbours with Afghanistan, Iran has, however, serious trouble with illegal drug imports.
Islamabad-i Gharb.
Ich habe bei Rodriguez deinen Kommentar gelesen und gleich mal deinen Blog ansehen wollen. Welch eine wunderbare Überraschung, einen erstklassischen Blog zu finden, in dem soviel Interessantes über die Welt der Reisen und Forschung zu lesen ist. Herzliche Grüße aus dem fernen Kanada!
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Lieber Peter (if I may), danke Dir – ich freue mich, dass Dir meine Eindrücke von unserer Welt gefallen. Ich habe auch gleich umgekehrt einmal gestalkt und finde die Idee wunderbar, eigene und lokale Geschichte(n) zu erzählen! Herzliche Grüße zurück aus dem beschaulichen Heidelberg!
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