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Work and travel 2018

Ägypten, Türkei, Italien, Holland, Frankreich, Marokko - und ein neuer Job.

2018 war ein besonders ereignisreiches Jahr für mich. Ich habe das Reisestipendium und vier Monate „Archäologie auf dem Rad“ beendet und bin vorzeitig aus Kairo abgereist, um eine unbefristete Stelle als akademische Rätin und Sammlungskuratorin an der Uni Heidelberg anzutreten. Zurückzukehren, war schwierig und schön zugleich: Für mehrere Jahre aus der heilen Heidelberger Welt raus zu sein und auch mal anonym sein zu dürfen, hatte mir gut getan; nach der Promotion hatte ich mich auf verschiedenste Stellen in ganz Europa beworben und schließlich eine einjährige archäologische Reise rund um das Mittelmeer vor mir, ohne zu wissen, wie es danach weitergehen würde. Das war spannend, denn alles war offen und möglich, zumindest theoretisch. Ich bin kein Mensch, der große Zukunftsängste hat, und mein Lebenskonzept schreibt mir nicht vor, dass ich in meinen 30ern sesshaft werden muss.

2018 has been an intensive year for me. I cancelled the travelling scholarship and my four months „archaeology by bike“ trip with Zsuzsi and returned from Cairo to my home town Heidelberg to start a permanent job as a lecturer and museum curator at the University of Heidelberg. It was beautiful and scary at the same time to return: I had enjoyed being away from that safe little bubble for several years, and from this place where you can never be anonymous. After my PhD, I had applied to various posts all over Europe, and I was about to travel around the Mediterranean for one year, not knowing where life would bring me next. This feeling was exciting, because everything was possible (in theory). I have no fears of the future, and my concept of life does not tell me that I should settle down now.

Sommer 2018: Erholungsurlaub mit Freunden in Holland. // Summer break 2018: a trip to the Netherlands with friends.

Gleichzeitig bietet der akademische Stellenmarkt in der Realität keine unbegrenzten Möglichkeiten und man ist permanent damit beschäftigt, seinen Lebenslauf durch noch mehr Publikationen, zusätzliche Lehrerfahrung und möglichst viele Vorträge aufzupeppen, während man seinen Lebensunterhalt möglicherweise durch Teilzeit- oder Vollzeitjobs in anderen Branchen verdienen muss oder gerade als Reisestipendiatin monatelang unterwegs ist. Eine Stelle als Klassische Archäologin in Heidelberg zu bekommen, war geradezu unglaublich: an einer renommierten, alten Universität, in einem hübschen Städtchen, das auch noch meine Geburtsstadt ist, an einem Institut, in dem meine akademischen Wurzeln liegen.

At the same time, in reality, academia does not offer plenty of options, and you are constantly busy improving your CV by adding more publications, gain more teaching experience, and give papers whereever possible – while you might be working part time or full time in a different business in order to make a living, or be on tour as a travelling scholar. Getting the job at Heidelberg seemed almost unbelievable:  to be able to work in such a prestigious, old university, in such a beautiful town which even is my home town, at the Institute for Classical Archaeology where my academic roots lie.

Sommer 2018: Erholungsurlaub mit Freunden in Holland. // Summer break 2018: a trip to the Netherlands with friends.

Meine früheren Dozenten sind jetzt meine Kollegen, und ich habe von der Seite der Studierenden auf die der Lehrenden gewechselt, was gefühlsmäßig nicht immer leicht ist, wenn die Studierenden nur wenige Jahre jünger als man selbst sind. Diese Rolle war neu für mich, genauso wie viele der täglich anfallenden Arbeitsaufgaben. Seit Februar 2018 arbeite ich nun als Sammlungskuratorin in Heidelberg, und die ersten Monate waren extrem arbeitsintensiv, weil ich Bestände erfasst, Objekte digitalisiert, an einem neuen museologischen Konzept gearbeitet, Seminare gegeben, öffentliche Museumsveranstaltungen organisiert, Führungen gemacht, Events unseres Instituts beworben und geforscht habe. Zum Glück habe ich dabei Unterstützung und Tipps von meinen Kollegen, meinem Vorgänger und nicht zuletzt den Studierenden und studentischen Hilfskräften bekommen.

My former professors are my colleagues now, and I changed sides from a student to a teacher which is not always easy when you are just a couple of years older than your students, if at all. Friends and acquaintances, family and former teachers are now clients and guests at my events and in my collection. This role was new for me, and so were many tasks of my daily work schedules. I started the new job in february 2018, and the first months were crazily busy with cataloguing and digitising objects, elaborating a new museological concept, teaching, organising events, guiding tours, promoting the activities of our institute, and researching. Luckily, my colleagues, my predecessor, and the students and student assistants supported me whereever they could. 

Ostern in Kappadokien. // Easter holidays in Cappadocia.

Ich war aber auch für einige dringend notwendige Arbeitspausen in den Niederlanden, in Frankreich und in Marokko, habe mit meiner Familie eine türkische Hochzeit in Konya und anschließend Kappadokien besucht und war auf Konferenzen in Rom, Tübingen, Karlsruhe und Augsburg. Einer der für mich schönsten Aspekte des akademischen Berufslebens ist die Möglichkeit, ja sogar Erfordernis, viel zu reisen. Trotz – oder vielleicht gerade wegen – der neuen Stelle hat sich an meinem Blog also nichts geändert; er wird lediglich um einige Erfahrungsberichte aus dem neuen Alltag als Kuratorin bereichert werden. Meinen Blick „durch die Brille“ habe ich von Anfang an öffentlich geteilt, und daran ändert sich auch nichts, wenn vielleicht KollegInnen oder Studierende mitlesen. In diesem Sinne sehen wir uns 2019 wieder (auf) durch die Brille.

I have also been to the Netherlands, to France and to Morocco for some desperately needed holidays in between; I attended a Turkish wedding in Konya with my family and visited Cappadocia afterwards, and I went on conference trips to Rome, Tübingen, Karlsruhe and Augsburg. One of the things I like most about academia, and about being a professional archaeologist, is that it allows, and even demands, a lot of travelling. So despite – or due to – the news, the content of my blog has not changed and will not change, but it will be enriched with some experiences from my work as a museum curator. It has always been a public blog, and there won’t be any alterations, even if colleagues and students might read along. See you (on) through my glasses in 2019!

Ostern in Kappadokien. // Easter holidays in Cappadocia.

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